Das Werk ist ein bahnbrechender Text der deutschen proto-romantischen literarischen Bewegung, bekannt als Sturm und Drang, deren Anhänger auf die menschliche Emotionalität als Antwort auf den kühlen Rationalismus der Aufklärungszeit setzten. In Anknüpfung an seinen Lehrer Thomas und seinen Kollegen Gounod zeichnet sich Massenets Kompositionsstil vor allem durch eine ausgeprägte Melodik und eine farbenfrohe Instrumentierung aus, die zum Teil von Richard Wagner inspiriert wurde.
Mit seiner suggestiven Musiksprache unterstreicht Massenet eine Handlung voller Leidenschaften, die von den Hauptfiguren nicht befriedigt werden können. Massenets Werther, eine der meistgespielten französischen Opern, kehrt fast 80 Jahre nach der letzten Inszenierung, die zwischen 1927 und 1939 aufgeführt wurde, an das Nationaltheater in Prag zurück. Die Inszenierung stammt von dem renommierten deutschen Regisseur Willy Decker in Zusammenarbeit mit der Oper Frankfurt.