Bílá Voda (Weißes Wasser) – ein Bergdorf, in das früher zahlreiche Gläubige strömten, um von der wundertätigen Marienstatue Hilfe zu erbitten. Heute kommt Lena Lagner, eine frustrierte und unglückliche Frau, hierher, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Sie wird von mehreren eigentümlichen Nonnen aufgenommen, deren Anführerin die Schwester Evarista ist. Lena studiert die verstaubten Dokumente des Klosters und stellt bald fest, dass die Dämonen, die auf der Geschichte der örtlichen Nonnen lasten, keineswegs verschwunden sind und auch ihr eigenes Schicksal bestimmen. Die schwierigste Schlacht muss auf dem heimischen Feld ausgetragen werden... Der neue Roman von Kateřina Tučková, erzählt über die Geschichte der Frauenorden unter dem kommunistischen Regime - ein oft übersehenes Kapitel der tschechischen Geschichte - und über die Stellung der Frauen in der katholischen Kirche.
Tschechien gilt als das atheistischste Land der Welt; tatsächlich bekennt sich nur etwa ein Drittel der Bevölkerung zu einer Religion. Ein Prozent aller Tschechen sind sogar "bewusste Atheisten, die sich der Existenz eines Gottes widersetzen". Die Wahrheit ist, dass wir dazu neigen, an verschiedene Ideologien zu glauben, um den fehlenden Glauben an Gott zu ersetzen. Auch heute würden viele Menschen nicht zögern, der Institution, die verantwortlich für die Inquisition, die Kreuzzüge und die Religionskriege war, ein jähes Ende zu setzen. Doch sind diejenigen, die gegen die Evarista kämpfen, Fanatiker, die ihrem angeborenen Sadismus freien Lauf lassen durften, oder sind ihre Taten von der wahren Überzeugung getragen, die Welt besser, sicherer, freier und glücklicher zu machen?