Der italienische Meister war Zeit seines Lebens ein großer Bewunderer des elisabethanischen Dramatikers, und als er im Sommer 1846 das Thema für seine zehnte Oper suchte, wählte er Macbeth. Als großer Operndramatiker erkannte Verdi sofort, welches Potenzial die Geschichte von der verderbenden Kraft der Macht bot.
Mit Macbeth schlug Verdi den Weg zum Musikdrama ein, in dem Gesang die Situationen ergänzt und Psychologie und innere Emotionen der Figuren widerspiegelt, wobei der dramatische Inhalt viel wichtiger ist als der Belcanto.
Unmittelbar nach der Uraufführung am 14. März 1847 im Teatro alla Pergola in Florenz trat Macbeth seinen Siegeszug durch Europa an und wurde in seiner ursprünglichen Form bis 1865 aufgeführt, ehe es Verdi für die Pariser Aufführung im Théâtre-Lyrique grundlegend überarbeitete.